Ich persönlich glaube, dass Söring eine nicht unbeträchtliche psychische Störung hat. Nicht so groß, dass er nicht mehr verstehen würde, was er tut, aber groß genug, gefährlich zu werden.
Ich denke trotzdem, er wird sich hüten, hier über die Stränge zu schlagen. Dazu ist er zu intelligent.
Leider fällt aber tatsächlich auf, dass es ihn offenbar rasend macht, wenn er Ablehnung erfährt.
Das könnten alte Wunden sein; wie z.B. dass seine Eltern von jeher seinen Bruder vorgezogen haben und ähnlich schmerzhaftes.
Werden diese Knöpfe dann mehr bedient als es gut ist, rastet er aus.
Er müsste eigentlich zur Therapie. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass er nicht in Therapie ist. Eigentlich versteht sich das von selbst nach 33 Jahren US-Knast.
So ziemlich alles, was über Söring bekannt ist, passt perfekt in das Bild einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung.
Ich finde diesem Zusammenhang Joe McGinniss‘ Buch „Fatal Vision“ über Jeffrey MacDonald sehr erhellend. Die beiden Fälle sind nicht wirklich vergleichbar, aber es gibt einige auffallende Ähnlichkeiten zwischen Söring und MacDonald, die u. A. mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung zumindest teilweise erklärbar sind.
MacDonald ist wie Söring intelligent, eloquent und einnehmend. In einem unbegreiflichen Ausbruch brutalster Gewalt ermordet MacDonald eines Nachts seine beiden kleinen Kinder und seine schwangere Ehefrau. Er war weder vor noch nach der Tat jemals mit Gewalt in Erscheinung getreten und beteuert - wie Söring - bis heute seine Unschuld.
Naja, es sind beides Menschen, deren Schlinge sich zugezogen hat. Sie waren in seelischer Not. Und wenn man dann, wie Söring, noch durch einen ebenso labilen Charakter wie der Elizabeth Haysoms, bestärkt wird, ist die Katastrophe nicht mehr aufzuhalten. Ihre toxische Beziehung hat beiden das Leben gekostet. Ich möchte mir nicht vorstellen, meine tollen bereisten, lustigen 20er und 30er abgeben zu müssen. Grauenhaft! Er ist zudem ein social Nerd.
Ich denke es ist wichtig zu erkunden, wie die Beziehung zu E. ihm erstmals überhaupt Identität gestiftet hat. Eine Ur-Erfahrung quasi, und man stelle sich all die Ängste vor, sollte er diese Identität wieder verlieren. Man findet solche Motive maßgeblich bei Männern, deren Partnerinnen sich trennen und die dann ermordet werden. Das hat nichts mit Trennungsschmerz zu tun, sondern die Angst vor dem Verlust der eigenen Identität und damit der eigenen Existenz im psychischen Sinne.
Ich erinnere Äußerungen von H.E. in GB, dass ihr damit gedroht wurde. im Falle , dass sie sich je trennen würde, würde sie getötet.
Ja, oder er hatte die ganze Kindheit „Hunger“ nach Nähe und Beachtung. Und auf einmal bekam er sie in rauen Mengen leider in krankhafter, obsessiver Art und Weise von E.Haysom.
Ich denke auch, dass es in die Richtung ging: „Sie denkt, ich bin so ein trottliger Nerd mit Stipendien und null Erfahrung mit dem weiblichen Geschlecht. Da wird sie aber schauen, wenn ich das Tier rauslasse. Ich bin nämlich ein gefährlicher Löwe. Was wird sie mich bewundern!“
Später dann hat er gemerkt, wie infantil, dämlich, dumm und dämlich das war. Aber es war zu spät.
Ich stimme insofern zu, dass die Taten im höchsten Maße egoistisch waren, ich sehe den Teil kaum oder gar nicht, dass die Morde irgendwie ritterlich für sie begangen wurden. Zum Thema dämlich und dumm: ein weiterer großer Aspekt, seine gemutmaßt hohe Intelligenz. Ich kann sie nicht finden. Nirgends.
Nein, als ritterlich empfinde ich das keineswegs. Eher affig, überheblich, egozentrisch (quasi das Gegenteil). Er ist überhaupt nicht der Typ, der sich heldenhaft in Gefahr bringt für seine Frau. Deshalb glaubt ja ein anwachsender Teil der Gesellschaft an seine Schuld. Die Männer, die sowas selbstloses tun, kommen ganz anders rüber und sehen auch anders aus.
Der Mord war eine angeberische, grosskotzige und eigensinnige Tat.
Leider nicht in Deutschland begangen, wo ihn ein paar Jahre in der forensischen Abteilung erwartet hätte; mit vielen angenehmen therapeutischen Gesprächen und Weihnachtsfeier.
Das denke ich auch. Ich hab nie an die diversen angeblichen "Motive" geglaubt, die mit der Zeit so verbreitet wurden.
Söring sei so erbost über den angeblichen sexuellen Missbrauch durch die Mutter gewesen? Unglaubwürdig, da der sexuelle Missbrauch wahrscheinlich nie stattfand.
Die Haysoms seien so extrem gegen Sörings Beziehung mit ihrer Tochter eingestellt gewesen, dass sie die Beziehung unterbinden und Söring sogar von der Universität werfen lassen wollten? Die Haysoms waren vielleicht nicht von Söring begeistert, aber was sollen sie denn so schlimm an ihm gefunden haben? Da hatte Elizabeth doch schon ganz andere Eskapaden geliefert.
Der Mann in Söring sah sich von Kontrollverlust bedroht, und der Narzisst in ihm konnte eine Kränkung solchen Ausmaßes nicht verkraften. In solchen Fällen kommt es oft zu dem, was man heute Femizid nennt. Elizabeth lebt wahrscheinlich nur deswegen noch, weil sie durch dieses schreckliche Verbrechen an Söring gebunden war ("our little nasty").
Wer ist H.E.? Die Dramaturgie passt perfekt auf E.H. - wer nach ihr nicht schon alles getötet werden sollte. Und 1990 sagt sie lachend, die Vorstellung, dass Söring jemanden tötet ist so....kicher
So mitfühlend wie du würde ich die Täter allerdings nicht beurteilen. Wenn man auf Stress und Kränkung mit brutalen Morden an völlig unschuldigen Menschen reagiert, hat das für mich nichts mit „seelischer Not“ zu tun. Und die „Schlingen“ haben sich hier auch nur für die Opfer - und nicht die Täter - zugezogen.
Aus gutem Grund ist auf beiden Seiten des Atlantiks eine Persönlichkeitsstörung alleine noch kein hinreichender Grund für Strafmilderung oder gar Schuldunfähigkeit.
Sie haben recht. Es ist ein Baustein seines Konstruktes der eigenen Herrlichkeit. Wir finden diese ganz früh, wenn er behauptet, E. habe ihn auf die Idee gebracht, eine Diplomaten Laufbahn einzuschlagen, die er … rasend schnell absolvieren würde um dann in der Politik die großen Räder zu drehen,
seine eigenen Schilderungen über ihn als Liebhaber, als Jesusfigur, als größtes Opfer, als größter Held usw…
Dec 8, 2023·edited Dec 8, 2023Liked by Andrew Hammel
Mr Hammel, first of all, congratulations on your book and thank you for it. I have already published a review.
It is very clear that the totality of all the sources on the case unfolds a logic that does not even begin to allow for any of Söring's narratives. In the near future, the public will no longer be debating whether there is any truth in his allegations, the issue will quickly be put to rest thanks to Hammel, Holdsworth, Terry Wright and the media working correctly. Then the focus will be on more interesting aspects of his two murders.
For me, Söring's motive is in first place because this aspect has been rather neglected.
I think the topic of self-worth and identity should be explored in depth here (I refer to Abraham Tesser's work on self-worth), and identity disorders. In my opinion, Söring seemed to have felt something like identity for the first time in his relationship with H.E. He defined his whole self exclusively through her.
After the birthday party at her parents' house, a week before the crimes, this identity was suddenly on the rocks. H.E. wanted to free himself a little. Wanted to study abroad, wanted to live (alone) off campus - all with the support of her parents...
I agree. As I researched the case more deeply for the book, I realized that his motivations were much more deep than simply "her parents mistreated her". He was, and I think remains, an insecure individual with an unstable sense of identity, which is why he is always defining himself through his past.
To me, he is mon semblable, mon frere. We are nearly the same age, both grew up in the South, both wore those ridiculous glasses, and were shy, "gifted" nerds. Only difference is that he didn't get away with his murders (insert apology for tasteless joke here).
"Wanted to study abroad, wanted to live (alone) off campus--all with the support of her parents." And had begun to make arrangements with the German department to study abroad. Guess what. None of that ever happened. She got you.
Maybe, yes. Maybe it wasn't the best example from me. I had in mind all the modern psychology approaches to trauma-bonding, I will find better examples.
"In 2020, he had noted that a major reason women showed romantic interest in him was that he was innocent."
Nimmt er das an? Wer Google bedienen kann, kann auch herausfinden, dass z.B. Breivik sehr viele Liebesbriefe erhält. Dies gilt auch für andere prominente Mörder. Viele Frauen stehen auf böse Jungs!
Oh definitely, murderers get lots of interest from women. I remember sitting in the visiting room at death row in Texas next to all sorts of Ilses and Heikes and Francoises and Edwinas visiting "their" Texas death row inmates. Some of these women were pretty accomplished and good-looking, too. Most were obviously damaged goods, though.
Söring is smart enough to know there is a big difference between (1) hybristophile women who are intrigued/turned on by violent men and (2) women who are interested in remedying an injustice. Category 1 types are usually very, very weird in many ways. Category 2 types are often pretty normal, except for a tinge of savior syndrome.
Söring is definitely more interested in Category 2.
Ich persönlich glaube, dass Söring eine nicht unbeträchtliche psychische Störung hat. Nicht so groß, dass er nicht mehr verstehen würde, was er tut, aber groß genug, gefährlich zu werden.
Ich denke trotzdem, er wird sich hüten, hier über die Stränge zu schlagen. Dazu ist er zu intelligent.
Leider fällt aber tatsächlich auf, dass es ihn offenbar rasend macht, wenn er Ablehnung erfährt.
Das könnten alte Wunden sein; wie z.B. dass seine Eltern von jeher seinen Bruder vorgezogen haben und ähnlich schmerzhaftes.
Werden diese Knöpfe dann mehr bedient als es gut ist, rastet er aus.
Er müsste eigentlich zur Therapie. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass er nicht in Therapie ist. Eigentlich versteht sich das von selbst nach 33 Jahren US-Knast.
Er muss ja irgendwie aufgefangen worden sein.
So ziemlich alles, was über Söring bekannt ist, passt perfekt in das Bild einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung.
Ich finde diesem Zusammenhang Joe McGinniss‘ Buch „Fatal Vision“ über Jeffrey MacDonald sehr erhellend. Die beiden Fälle sind nicht wirklich vergleichbar, aber es gibt einige auffallende Ähnlichkeiten zwischen Söring und MacDonald, die u. A. mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung zumindest teilweise erklärbar sind.
MacDonald ist wie Söring intelligent, eloquent und einnehmend. In einem unbegreiflichen Ausbruch brutalster Gewalt ermordet MacDonald eines Nachts seine beiden kleinen Kinder und seine schwangere Ehefrau. Er war weder vor noch nach der Tat jemals mit Gewalt in Erscheinung getreten und beteuert - wie Söring - bis heute seine Unschuld.
Naja, es sind beides Menschen, deren Schlinge sich zugezogen hat. Sie waren in seelischer Not. Und wenn man dann, wie Söring, noch durch einen ebenso labilen Charakter wie der Elizabeth Haysoms, bestärkt wird, ist die Katastrophe nicht mehr aufzuhalten. Ihre toxische Beziehung hat beiden das Leben gekostet. Ich möchte mir nicht vorstellen, meine tollen bereisten, lustigen 20er und 30er abgeben zu müssen. Grauenhaft! Er ist zudem ein social Nerd.
Ich denke es ist wichtig zu erkunden, wie die Beziehung zu E. ihm erstmals überhaupt Identität gestiftet hat. Eine Ur-Erfahrung quasi, und man stelle sich all die Ängste vor, sollte er diese Identität wieder verlieren. Man findet solche Motive maßgeblich bei Männern, deren Partnerinnen sich trennen und die dann ermordet werden. Das hat nichts mit Trennungsschmerz zu tun, sondern die Angst vor dem Verlust der eigenen Identität und damit der eigenen Existenz im psychischen Sinne.
Ich erinnere Äußerungen von H.E. in GB, dass ihr damit gedroht wurde. im Falle , dass sie sich je trennen würde, würde sie getötet.
Ja, oder er hatte die ganze Kindheit „Hunger“ nach Nähe und Beachtung. Und auf einmal bekam er sie in rauen Mengen leider in krankhafter, obsessiver Art und Weise von E.Haysom.
Ich denke auch, dass es in die Richtung ging: „Sie denkt, ich bin so ein trottliger Nerd mit Stipendien und null Erfahrung mit dem weiblichen Geschlecht. Da wird sie aber schauen, wenn ich das Tier rauslasse. Ich bin nämlich ein gefährlicher Löwe. Was wird sie mich bewundern!“
Später dann hat er gemerkt, wie infantil, dämlich, dumm und dämlich das war. Aber es war zu spät.
Ich stimme insofern zu, dass die Taten im höchsten Maße egoistisch waren, ich sehe den Teil kaum oder gar nicht, dass die Morde irgendwie ritterlich für sie begangen wurden. Zum Thema dämlich und dumm: ein weiterer großer Aspekt, seine gemutmaßt hohe Intelligenz. Ich kann sie nicht finden. Nirgends.
Nein, als ritterlich empfinde ich das keineswegs. Eher affig, überheblich, egozentrisch (quasi das Gegenteil). Er ist überhaupt nicht der Typ, der sich heldenhaft in Gefahr bringt für seine Frau. Deshalb glaubt ja ein anwachsender Teil der Gesellschaft an seine Schuld. Die Männer, die sowas selbstloses tun, kommen ganz anders rüber und sehen auch anders aus.
Der Mord war eine angeberische, grosskotzige und eigensinnige Tat.
Leider nicht in Deutschland begangen, wo ihn ein paar Jahre in der forensischen Abteilung erwartet hätte; mit vielen angenehmen therapeutischen Gesprächen und Weihnachtsfeier.
Sondern in Virginia der 80er Jahre.
Das denke ich auch. Ich hab nie an die diversen angeblichen "Motive" geglaubt, die mit der Zeit so verbreitet wurden.
Söring sei so erbost über den angeblichen sexuellen Missbrauch durch die Mutter gewesen? Unglaubwürdig, da der sexuelle Missbrauch wahrscheinlich nie stattfand.
Die Haysoms seien so extrem gegen Sörings Beziehung mit ihrer Tochter eingestellt gewesen, dass sie die Beziehung unterbinden und Söring sogar von der Universität werfen lassen wollten? Die Haysoms waren vielleicht nicht von Söring begeistert, aber was sollen sie denn so schlimm an ihm gefunden haben? Da hatte Elizabeth doch schon ganz andere Eskapaden geliefert.
Der Mann in Söring sah sich von Kontrollverlust bedroht, und der Narzisst in ihm konnte eine Kränkung solchen Ausmaßes nicht verkraften. In solchen Fällen kommt es oft zu dem, was man heute Femizid nennt. Elizabeth lebt wahrscheinlich nur deswegen noch, weil sie durch dieses schreckliche Verbrechen an Söring gebunden war ("our little nasty").
Ich stimme hier komplett zu.
Wer ist H.E.? Die Dramaturgie passt perfekt auf E.H. - wer nach ihr nicht schon alles getötet werden sollte. Und 1990 sagt sie lachend, die Vorstellung, dass Söring jemanden tötet ist so....kicher
So mitfühlend wie du würde ich die Täter allerdings nicht beurteilen. Wenn man auf Stress und Kränkung mit brutalen Morden an völlig unschuldigen Menschen reagiert, hat das für mich nichts mit „seelischer Not“ zu tun. Und die „Schlingen“ haben sich hier auch nur für die Opfer - und nicht die Täter - zugezogen.
Aus gutem Grund ist auf beiden Seiten des Atlantiks eine Persönlichkeitsstörung alleine noch kein hinreichender Grund für Strafmilderung oder gar Schuldunfähigkeit.
Das ist nicht mitfühlend und soll auch nicht entlastend gemeint.
Natürlich „darf“ man nicht morden, weil man gekränkt wurde (bei ihm z.B. über einen längeren Zeitraum von den Haysoms).
Der Witz ist, dass genau dieser verhaltensauffällige Kerl selbst andere als Coach "therapieren" will.
Ohne jegliche Qualifikation. Ohne jegliche Ausbildung.
Diese Hybris ist schon fast bemerkenswert. Aber nur fast.
Am Ende ist er nur ein untalentierter Schwätzer.
Sie haben recht. Es ist ein Baustein seines Konstruktes der eigenen Herrlichkeit. Wir finden diese ganz früh, wenn er behauptet, E. habe ihn auf die Idee gebracht, eine Diplomaten Laufbahn einzuschlagen, die er … rasend schnell absolvieren würde um dann in der Politik die großen Räder zu drehen,
seine eigenen Schilderungen über ihn als Liebhaber, als Jesusfigur, als größtes Opfer, als größter Held usw…
Er ist, unterm Strich, einfach nur ein Schwätzer.
Ihre Arbeit, Mr Hammel, ist wirklich bewundernswert und großartig. Gründlich und präzise.
Very interesting book; I'm half through and Congrats! JS will be certainly not very amused, but he will not sue you again, I guess -:)
Great! If you could review and rate it online, that would be a huge help.
Mr Hammel, first of all, congratulations on your book and thank you for it. I have already published a review.
It is very clear that the totality of all the sources on the case unfolds a logic that does not even begin to allow for any of Söring's narratives. In the near future, the public will no longer be debating whether there is any truth in his allegations, the issue will quickly be put to rest thanks to Hammel, Holdsworth, Terry Wright and the media working correctly. Then the focus will be on more interesting aspects of his two murders.
For me, Söring's motive is in first place because this aspect has been rather neglected.
I think the topic of self-worth and identity should be explored in depth here (I refer to Abraham Tesser's work on self-worth), and identity disorders. In my opinion, Söring seemed to have felt something like identity for the first time in his relationship with H.E. He defined his whole self exclusively through her.
After the birthday party at her parents' house, a week before the crimes, this identity was suddenly on the rocks. H.E. wanted to free himself a little. Wanted to study abroad, wanted to live (alone) off campus - all with the support of her parents...
I agree. As I researched the case more deeply for the book, I realized that his motivations were much more deep than simply "her parents mistreated her". He was, and I think remains, an insecure individual with an unstable sense of identity, which is why he is always defining himself through his past.
To me, he is mon semblable, mon frere. We are nearly the same age, both grew up in the South, both wore those ridiculous glasses, and were shy, "gifted" nerds. Only difference is that he didn't get away with his murders (insert apology for tasteless joke here).
"Wanted to study abroad, wanted to live (alone) off campus--all with the support of her parents." And had begun to make arrangements with the German department to study abroad. Guess what. None of that ever happened. She got you.
Maybe, yes. Maybe it wasn't the best example from me. I had in mind all the modern psychology approaches to trauma-bonding, I will find better examples.
"In 2020, he had noted that a major reason women showed romantic interest in him was that he was innocent."
Nimmt er das an? Wer Google bedienen kann, kann auch herausfinden, dass z.B. Breivik sehr viele Liebesbriefe erhält. Dies gilt auch für andere prominente Mörder. Viele Frauen stehen auf böse Jungs!
Oh definitely, murderers get lots of interest from women. I remember sitting in the visiting room at death row in Texas next to all sorts of Ilses and Heikes and Francoises and Edwinas visiting "their" Texas death row inmates. Some of these women were pretty accomplished and good-looking, too. Most were obviously damaged goods, though.
Söring is smart enough to know there is a big difference between (1) hybristophile women who are intrigued/turned on by violent men and (2) women who are interested in remedying an injustice. Category 1 types are usually very, very weird in many ways. Category 2 types are often pretty normal, except for a tinge of savior syndrome.
Söring is definitely more interested in Category 2.
I know that you are right - regarding the women - but still cannot believe it. As you say: WEIRD!
I enjoyed this one particularly. Thanks, Andrew.
May I ask why you have never defended yourself against defamation and damage to your work as a lawyer?